Training

Allgemeines zu Eskrima

Üblicherweise beginnt man in einem Training für Kampfkünste mit waffenloser Selbstverteidigung, und erst wenn man darin schon fortgeschritten ist, werden im Training auch Waffen integriert. Eskrima ist eine der seltenen Kampfkünste, die immer zuerst mit Waffentraining beginnt und erst im späteren Stadium zur waffenlosen Selbstverteidigung übergeht. Der Grundgedanke dahinter ist, dass der Stock dabei als "verlängerter Arm" angesehen wird. Jede Technik, die mit dem Stock geübt wird, kann auch mit kürzeren oder gar keinen Waffen ausgeführt werden, der Stock "verkürzt" sich sozusagen. Im Eskrima muss der Schüler in der Regel erst die Techniken mit dem Stock beherrschen, bevor er zu den Techniken mit kürzeren Waffen übergehen kann. Zum Schluss folgt dann das waffenlose Training. Beim Stocktraining werden die verschiedenen Grundangriffspunkte und deren Abwehr gelernt.

Baston

Solo oder Doble Baston genannt, bezeichnet im Eskrima Einzel- oder Doppelstocktechniken. Dies ist die wichtigste Übungsform im Eskrima. Dabei werden die Techniken von beiden Partnern mit einem oder zwei Stöcken geübt. Im Stockkampf trainiert man in unterschiedlichen Distanzen, von nah über mittel bis zur weiten Distanz, und deckt damit alle Möglichkeiten im Waffenkampf ab. Dabei sind die "Drills" (Partnerübungen) wichtiger Übungsbestandteil. Drills gibt es in der verschiedensten Ausführung. Ziel ist es immer, Beweglichkeit, Koordination, Schnelligkeit und Präzision auszubilden und zu fördern. Partnerübungen sind hier u.a. die "Sinawali", die aber auch als Drills alleine geübt werden können. Drills dienen zur Schnelligkeits- und Konzentrationsförderung, wobei Angriffe und Gegenangriffe aus allen möglichen Richtungen und Winkeln erfolgen.

Espada y Daga

Espada y Daga bezeichnet den Kampf mit einem Stock/Schwert und einem Messer, bzw. den Kampf mit einer langen und einer kurzen Waffe. Beim Espada y Daga ersetzt der Stock den Degen bzw. das Schwert. In dieser Disziplin führt die starke, in der Regel rechte Hand, den Stock, sie ist gleichzeitig Angriffshand, ihre Funktion ist damit hauptsächlich der Angriff. Die andere Hand hält ein Messer. Diese Hand dient in erster Linie der Abwehr, aber auch Gegenangriffe erfolgen damit. Als Abwehr dient das Messer als kurzer Gegenstand, mit dem die Hand kontrolliert wird und auch verhebelt werden kann. Durch die Klinge werden dem Gegner damit gleichzeitig Verletzungen zugeführt, die ihn dadurch außer Gefecht setzen und handlungsunfähig machen. Gegenangriffe können als Stich oder Schnitt erfolgen. Das Espada y Daga - Training beginnt in der Regel mit Übungen zur Koordination der beiden Waffen. Es werden verschiedene Stich- und Kontrolltechniken als Partnerübungen (Drills) trainiert. Diese Übungen dienen in der Regel nicht der realen Selbstverteidigung, es soll hier vornehmlich die Koordination der beiden Waffen durch den ständigen Wechsel der Schlag- und Kontrolltechniken geübt werden. Im späteren Verlauf kommen dann noch Fußarbeit, wechselnde Angriffswinkel, Blöcke und eventuell Würfe hinzu.

Pangamut lehrt den waffenlosen Kampf!

Panantukan/Sikaran: wortwörtlich „dort, wo man schlägt“, ist das philippinisches Kickboxen auch bekannt als das philippinische „Dirty Boxing“. Kein Turniersport, sondern ein Nahkampfsystem für die Selbstverteidigung auf der Straße., bestehend aus Schlagtechniken mit Hand und Fuß. Ziel ist die Zerstörung des Gegners und ihn durch Puschen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es wird konstant versucht, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen oder ihn mit bestimmten Bewegungen zu verwirren. Schläge des Gegners werden häufig unterbrochen und oft werden auch zwei Angriffe auf einmal durchgeführt.

Gunting: philippinischer Ausdruck für Schere. Diese Kampftechnik zielt auf die Zerstörung der Glieder und Muskeln, wobei Muskeln und Nerven mit scherenförmigen Hebeln attackiert werden.

Kaukit: Fußtrapping

Kina Mutai: eine besondere Technik, wobei man sich durch Beißen und Augendrücken aus ausweglosen Situationen zu befreien versucht, wenn man sich in enger Umklammerung mit Händen und Füßen nicht mehr verteidigen kann.

Dumog: eine grundlegende philippinische Technik. Diese umfasst eine Vielzahl von Stößen, Zug-und Drucktechniken, Gewichtsverlagerungen und Gelenksperren, um den Gegner zu „bewegen“. Dabei geht es darum, das Gleichgewicht des Gegners zu brechen, ihn durch bestimmte Greif- und Druckpunkttechniken zu kontrollieren und so den Angriff zu zerstören und den Gegner zu Fall zu bringen. Im Dumog werden Hebelketten, Würfe und Fußtechniken eingesetzt, aber werden auch Verteidigungen gegen Hebel gelehrt. auch im Dumog werden Waffen nicht vernachlässigt, und bei vielen Techniken wird es zusammen mit Waffen eingesetzt. So wird Dumog auch mit dem Stock trainiert.

Cadena de mano

Es handelte sich hier um sehr radikale, asiatische Selbstverteidigungsmethoden – u. a. wie man mit seinem Messer gegen einen unbewaffneten oder bewaffneten Gegner agiert. Der waffenlose Kampf stammt direkt von Daga y Daga (Messer gegen Messer) ab. Die Körperstellungen und Techniken sind dieselben wie beim Stockkampf, da ja der Stock bzw. die Waffe nur den verlängerten Arm darstellt und in der philippinischen Kampfkunst nur als Ersatz für die leere Hand dient. Deshalb bleiben die Techniken beim Kampf mit und ohne Waffen im Prinzip die gleichen. Ziel beim waffenlosen Kampf ist die Zerstörung des Angriffs, wie bei den anderen Techniken auch. Da hier auf Nahdistanz gekämpft wird, kann alles verwendet werden, was der Abwehr dient: Schläge, Kicks, Ellbogen, Kopfstöße, Knie, selbst Schulter und Hüfte.